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Die Säge

Aktualisiert: 28. Feb. 2022

Es gibt eine kurze Geschichte über zwei Männer, die am Strassenrand stehen und versuchen einen Baum zu fällen.


Ein dritter Mann kommt dazu. Unaufgefordert äußert er seine Meinung: „Ich sehe, dass Ihr zwei wirklich hart daran arbeitet diesen Baum zu fällen. Es scheint, dass Eure Säge stumpf ist. Warum stoppt Ihr nicht , um die Säge zu schleifen?“


Die zwei schauen sich an und der eine sagt: „Dazu haben wir keine Zeit. Wir haben keine Zeit unsere Säge zu schleifen, wir müssen den Baum fällen.“

(Foto eines Kunstwerkes von Sara Favriau, fotografiert von Jutta Schweiger im August 2021 im Park der Villa Noailles, Hyères)


Sie haben keine Zeit einen Schritt zurückzugehen, um eine bessere Lösung für ihre Herausforderung zu kreieren. Weder die Säge zu schleifen, noch eine neue Säge zu besorgen. Oder irgendwie anders an Holz zu kommen. Was auch immer es sein könnte. Sie haben keine Zeit.


Sie haben keine Zeit.


Wir haben keine Zeit.


Diese kleine Geschichte, die ich bei einem Vortrag von Randa Grob-Zakhary (Lego Foundation) gehört habe, fasst genau zusammen, was eines unser größten Probleme ist:


Wir müssen uns dringend die Zeit nehmen, unsere Herausforderungen wirklich zu definieren, unsere Probleme wirklich beim Namen zu nennen, sie neu zu denken und gezielt angehen, um langfristige Lösungen für unsere Probleme zu finden.


Dies bedarf

- einer sehr genauen Ursachenforschung

- starke Ideengebung

- unermüdliche Entwicklung und

- mutige Umsetzung

um nachhaltig Lösungen zu generieren, denn das ewige Schrauben an den Symptomen, führt langfristig zu immer größeren Herausforderungen, die irgendwann ernsthafte Probleme werden.


Aber warum ist das so? Warum haben wir keine Zeit? Warum fällt es uns so schwer, sich die Zeit zu nehmen?


Unser Gehirn ist so konzipiert, dass es gerne Mustern folgen möchte. Es mag Prozesse, die sich wiederholen. Damit erleichtert es sich die Arbeit. Das ist schön, weil damit Dinge mühelos erarbeitet und schnelle Ergebnisse ermöglicht werden. Gleichzeitig aber geraten wir damit in Gefahr uns vor Varianten und Perspektiven zu verschließen. Wir werden denkfaul, kommunikationsfaul und unflexibel. Und wir verlieren unsere Vorstellungskraft. Dies ist der größte Feind der Kreativität.


Wer sich die Zeit nehmen möchte, sich und ihr/sein Team auf motivierende Weise hinsichtlich des kreativen Problemlösungsprozesses kennen zu lernen und individuelle Denkpräferenzen endlich sinnvoll zu navigieren und voll auszuschöpfen, ist herzlich eingeladen, mit mir zu arbeiten.


Jutta Schweiger


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